Implantatwechsel - Ablauft, Kosten & Gründe zur Erneuerung von Brustimplantaten
Eine zweite Brustvergrößerung in Form eines Implantatwechsels zählt mittlerweile zu den häufigsten Eingriffen der Plastisch-Ästhetischen Chirurgie.
Für viele Frauen erfüllt sich durch den Einsatz von Brustimplantaten, im Zuge einer Brustvergrößerung, beziehungsweise einer Bruststraffung, ein Lebenstraum.
Bei dieser Form der Brust-OP muss jedoch beachtet werden, dass in der Regel nach 10 bis 20 Jahren eine Folgeoperation durchgeführt werden muss, um das Ergebnis länger zu erhalten. In den meisten Fällen hat eine Erneuerung der Brustimplantate ästhetische Gründe. Die Brust sinkt mit der Zeit natürlich ab und beginnt zu hängen.
Ein Implantatwechsel kann aber auch gesundheitliche Gründe haben, zum Beispiel um eine Kapselfibrose zu beseitigen oder eine missglückte Brust-OP zu korrigieren.
Was versteht man unter einem Implantatwechsel?
Brustimplantate werden für gewöhnlich im Zuge einer Brustvergrößerung oder einer Bruststraffung eingesetzt. Hierbei können verschiedene Arten von Implantaten verwendet werden, die sich in Form, Größe und Füllmaterial unterscheiden und nach einer unterschiedlichen Anzahl an Jahren, nach der ersten Brust-OP, ausgetauscht werden müssen.
Der Austausch der Brustimplantate erfolgt in der Regel alle 10 bis 20 Jahre. Ein Implantatwechsel ist meist ästhetisch bedingt, da die Brust durch das zusätzliche Gewicht schneller zu hängen beginnt, oder Komplikationen wie eine Kapselfibrose. Entgegen der häufigen Annahmen müssen Brustimplantate nicht zwangsläufig nach 10 Jahren getauscht oder entfernt werden, sondern halten normalerweise deutlich länger. Außerdem entscheiden sich Frauen mitunter auch dazu, nach vielen Jahren ihre Brustimplantate wieder vollständig entfernen zu lassen.
Aus welchen Gründen wird ein Implantatwechsel durchgeführt?
Der Wechsel von Brustimplantaten kann unterschiedliche Ursachen haben. Er kann aus ästhetischen Gründen durchgeführt werden, aber auch medizinisch notwendig sein. Generell lässt sich sagen, dass ein Wechsel der Implantate nach 10 bis 15 Jahren empfohlen wird, um ein optimales Behandlungsergebnis auch Jahre nach der Brustvergrößerung zu gewährleisten. Anders als häufig befürchtet ist die Haltbarkeit moderner Brustimplantate nicht auf 10 Jahre begrenzt. Die meisten Hersteller bieten aber für zumindest 10 Jahre (oder auch ein Leben lang) eine Garantie. Ein vorsorglicher Implantatwechsel aufgrund möglicher Abnutzungserscheinungen ist daher nicht mehr nötig.
Implantatwechsel aufgrund ästhetischer Ursachen
Umformung und Veränderung des Brustgewebes
Die Elastizität des Brustgewebes und der Brusthaut nimmt im Laufe der Zeit immer weiter ab, auch eine starke Gewichtsreduzierung kann diese maßgeblich beeinflussen und zum Erschlaffen der Brust führen.
Wird in diesem Fall keine Nachkorrektur der Brust vorgenommen kann es passieren, dass das natürliche Brustgewebe mit der Zeit über die Implantate herabhängt – es kommt zur sogenannten „Waterfall Deformity„.
Zudem kann der Verlust der Straffheit die optische Erscheinung der Brustimplantate stark verändern. Es kann vorkommen, dass sich die Implantate verschieben und die Brust nicht mehr optimal geformt wirkt. Desweiteren können Asymmetrien entstehen, die beim Austausch der Brustimplantate behoben werden können.
Der Implantatwechsel ermöglicht es die Größe, Form und Platzierung des Implantates an die Veränderungen des Körpers anzupassen und die gewünschte Optik des eigenen Busens zu erhalten.
Zusätzlich kann die Brust vergrößert oder eine Bruststraffung im Zuge der OP vorgenommen werden.
Wunsch nach erneuter Brustvergrößerung
Einen weiteren Grund für einen Implantatwechsel kann der Wunsch einer Patientin nach einem noch größeren Busen oder einer anderen Form der Brust darstellen.
In diesem Fall werden die bereits eingesetzten Implantate durch neue, größere Brustimplantate ersetzt.
Implantatwechsel aufgrund medizinischer Notwendigkeit
Implantatdefekte
Brustimplantate aus älteren Generationen weisen häufiger Materialfehler und veraltete Qualitätsstandards auf. Sie können Defekte aufweisen, die gesundheitsschädigend wirken und der Auslöser von Krankheiten sein können.
Ein diagnostizierter Defekt der Brustimplantate stellt einen zwingenden Grund für einen Implantatwechsel dar.
Sollten Sie Trägerin von PIP-Implantaten sein, ist ein Austausch unbedingt anzuraten!
Kapselfibrose
Grundsätzlich kann eine Kapselfibrose als Folge einer jeden Brustvergrößerung, beziehungsweise Bruststraffung mit Implantaten auftreten. Die Ausprägung dieser kann hierbei bei jeder Patientin sehr unterschiedlich ausfallen.
Die Kapselfibrose bezeichnet eine Fremdkörperreaktion des Körpers, welche als Folge des Einsatzes der Brustimplantate auftreten kann. Bei dieser werden als Immunreaktion Kapseln rund um das eingesetzte Implantat gebildet.
Dieser Belag wird auch als Bindegewebshülle bezeichnet und kann zu Schmerzen in der Brust und im Brustkorb führen, sowie das Implantat deutlich nach außen hin sichtbar werden lassen. Bei einem stark ausgeprägten Kapselbefall kann das Brustimplantat deutlich verformt und verschoben werden.
Wie verläuft der Implantatwechsel?
Bevor der Implantatwechsel durchgeführt wird, findet ein Vorgespräch mit dem behandelnden Arzt statt. Während des Gesprächs werden die Gründe für den Austausch der Implantate besprochen und die Vorstellungen der Patientin genau erfasst.
Ebenfalls wird der Patientin der Ablauf der Operation, deren Risiken und Komplikationen sowie die Stufen des Heilungsprozesses genau erklärt.
Der Implantatwechsel wird stationär und unter Vollnarkose durchgeführt und dauert etwa 1 bis 2 Stunden. Der Chirurg setzt einen Schnitt über oder unter dem Brustmuskel und entfernt die alten Implantate. Daraufhin werden auf gleiche Weise die neuen Implantate in die Brust eingesetzt.
Die Schnitte werden in der natürlichen Brustfalte oder an Stellen gesetzt, die später vom BH verdeckt werden. So bleiben nach der OP nur sehr feine und unauffällige Narben von dem Eingriff zurück.
Wird der Brustimplantatwechsel aufgrund einer Kapselfibrose durchgeführt, muss der behandelnde Arzt im Rahmen der Operation das Kapselgewebe sorgfältig entfernen. Dieser Eingriff nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch.
Nach der Behandlung muss die Patientin rund eine Woche Genesungszeit einrechnen, bis sie wieder vollständig einsatzfähig ist. In dieser Zeit sind Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse im Bereich der Brust vollkommen normal. Diese verheilen nach einigen Tagen von selbst.
In den ersten sechs Wochen nach der Operation sollte die Patientin einen speziellen Stütz-BH tragen, um den Heilungsprozess der Behandlung bestmöglich zu unterstützen.
Zwei Wochen nach dem Eingriff werden die Fäden gezogen und eine Nachuntersuchung durchgeführt. Dabei wird der Heilungsprozess sorgfältig überprüft. In den ersten zwei bis drei Monaten nach der Behandlung sollte außerdem auf Sport und andere körperlich anstrengende Tätigkeiten verzichtet werden.
Was kostet der Implantatwechsel?
Brustimplantate zu erneuern kostet in der Regel ab 4.500 Euro. Pauschal lässt sich kein konkreter Preis für einen Implantatwechsel bestimmten. Die Kosten für die Behandlung variieren stark und setzten sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen.
Faktoren die die Kosten eines Implantatwechsels beeinflussen können:
- Notwendigkeit der Entfernung von Kapselgewebe oder Brustkorrektur
- Anzahl und Stellen der zur Implantatentfernung benötigten Schnitte
- Zusätzliche Bruststraffung bei der Patientin
- Austausch eines oder beider Implantate
- Auswahl der neuen Implantate
- Standort der Klinik & Honorar der Ärzte
Wir empfehlen Ihnen den Implantatwechsel nur in einer Klinik durchführen zu lassen, welche mit einem TÜV-Siegel ausgezeichnet ist, bei der die Qualitäts- und Hygienestandards erfüllt werden und die über technisch modernstes Equipment verfügt. Zudem sollten die Ärzte und das Klinikpersonal über ausreichend Erfahrung auf dem Gebiet der Brustchirurgie verfügen.
Nur wenn Sie die Behandlung von einem spezifisch geschulten Facharzt durchführen lassen, können Sie sich sicher sein, dass das Behandlungsergebnis genau Ihren Vorstellungen entspricht.
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